Neben dem Wirkprinzip der Ausleitung bedient man sich beim Schröpfen auch der so genannten Head´schen Zonen am Rücken.
Der englische Neurologe Henry Head (1844-1909) entdeckte, dass kranke Organe Veränderungen und/oder Schmerzen an bestimmten Hautarealen (Dermatomen) hervorrufen. Diese überempfindlichen bis schmerzhaft veränderten Hautbezirke werden als Head`sche Zonen bezeichnet. Werden diese Zonen nun behandelt oder gereizt, können so über die verbindenden Nervenbahnen auf die betroffenen inneren Organe eingewirkt, Blockaden gelöst und der Energiefluss verbessert werden.
Anwendung findet die Schröpfbehandlung bei:
- chronischen Erkrankungen
- akuten oder chronischen Entzündungen
- Rückenleiden
- muskulären Verspannungen
- Erkrankungen innerer Organe
- Gelenkarthrosen
- Aktivierung der Selbstheilungskräfte
Außer dem trockenen Schröpfen wird in der Naturheilkunde auch das blutige Schröpfen eingesetzt. Dabei wird die Haut bevor das Glas aufgesetzt wird, mit einer Blutlanzette eingeritzt.
Durch den bewusst erzeugten kleinen Aderlass (in das saugende Schröpfglas) wird in dem behandelten Areal die Mikrozirkulation angeregt und der Blut- und Lymphfluss gesteigert.
Eine weitere Variante bietet die Schröpfmassage. Dabei wird zu Beginn auf die Haut ein natürliches Massageöl aufgetragen, bevor das Schröpfglas aufgesetzt und mit streichenden Bewegungen über die Haut geführt wird. Durch Unterdruck im Glas wird das darunter liegende Gewebe kräftig durchgewalkt und massiert.
Die Massage löst Verhärtungen und Verspannungen in der Muskulatur, regt den Stoffwechsel in Haut und Fettgewebe an und beeinflusst positiv die Lymphzirkulation. Die Head´schen Zonen werden bei der Schröpfmassage ebenfalls mit einbezogen.